Um auf Nummer sicher zu gehen, legen wir einen Frühstart im Hotel hin. Leider verpassen wir dadurch das super Frühstück (war jedenfalls vor 3 Jahren so) und bekommen ein "early breakfast" mit ein paar Scheiben Aufschnitt, Käse und gesalzener Margarine.
Wir erwischen den Flybussen um sieben und sind schon vor 8 Uhr bei bestem (!) Wetter am Bergener Flughafen Flesland. Hier geben wir das Aufgabegepäck auf, noch schnell die letzten Postkarten ab und gehen dann noch ein wenig duty/tax free shoppen...
Der Anschuss in Amsterdam klappt ohne Probleme...
...und noch vor 14 Uhr landen wir in Hamburg, wo wir freundlicher Weise (Danke Papa!) vom Flughafen abgeholt werden. Noch vor 16 Uhr sind wir bei norddeutschem Schmuddelwetter, jedoch mit Dauer-Regenbogen zu Hause.
Was bleibt?
Wenn man das schon nach so kurzer bzw. fast keinem zeitlichen Abstand (3 Jahre) sagen kann, dann sind es (wieder) beeindruckende Erlebnisse und Erinnerungen, die wir so schnell nicht ablegen werden.
Eine Seereise auf einem Schiff, wie der MS Lofoten - ohne unnötigen Luxus, sonstigen Schnick-Schnack und Gedöns - ist eine dermaßen entschleunigende Art Urlaub zu machen, wie ich es noch nicht anderswo erlebt habe...würden wir nicht Blog schreiben, wüsste ich nicht welcher Tag heute ist. Die alte Dame hat und behält ihren eigenen Charakter.
Obwohl zu unserem großen Erstaunen/ Erschrecken nach der Renovierung des achteren Salons eine eher sachliche (und weniger plüschige) Atmosphäre Einzug erhalten hat und der Zahn der Zeit ein wenig auf der Substanz des Schiffes herumgekaut hat. Aber angefangen bei den Linien des Schiffes, über die Art der Kammern und Raumaufteilung, über die teilweise schon Arte-Facte-artigen Lampen, Sessel, Beschläge und Dekorationen - es ist ein Stück zur See fahrende Geschichte und bleibt, wenn auch nicht für den Liniendienst der Hurtigruten, hoffentlich noch eine Weile im aktiven Dienst.
Neben dem Schiff ist und bleibt die ursprüngliche, radikale Landschaft Norwegens einzigartig und zeigt einem täglich auf, was für kleine Menschelein wir doch sind und dass es sich lohnt sich anzustrengen, diesen Planeten noch eine Weile so schön zu lassen, wie er ist.
Und obwohl wir 2017 schonmal an Bord waren und die gleichen Häfen ansteuerten, so war doch alles anders: Das Wetter war vor allem nordgehend deutlich herber. Die Nordlichter hatten sich bis zur letzten Nacht nördlich des Polarkreises eher rar gemacht. Und auch der Betrieb an Bord war irgendwie anders. Natürlich tauscht man sich mit Mitreisenden aus und erfährt so auch die ein oder andere Hintergrundinformation, um nicht zu sagen: wie auf jedem Schiff funktioniert auch hier der Küstenklatschfunk.
So bildeten wir uns ein, festgestellt zu haben, dass sich die Stimmung an Bord verändert hat. Es wirkt nicht mehr so leicht und unbeschwert, wie wir es meinen von 2017 in Erinnerung zu haben. Auch wenn bereits 2014 (also schon vor unserer ersten Tour) Hurtigruten durch einen britischen Investor mehrheitlich übernommen wurde, scheinen mit der Zeit die Gewinnmaximierungsbestrebungen gewisse Ausmaße zu erreichen.
Scherzhaft sprachen wir über die "nördlichste Butterfahrt der Welt", da bereits vor Reisebeginn eine gewisse Kommerzorientierung nicht zu übersehen war. So wurden die Preise für Exkursionen massiv erhöht, dass wir nicht schlecht staunten - teilweise verdoppelten sich die Preise fast (ohne dass wohl die lokalen Anbieter in diesem Umfang davon partizipieren).
Während wir mit unserem Landausflug auf den Vesterålen sehr zufrieden waren, äußerten sich einige Gästen verärgert, da bei anderen Exkursionen das Preis-Leistungs-Verhältnis als sehr unausgewogen empfunden wurde.
Während wir mit unserem Landausflug auf den Vesterålen sehr zufrieden waren, äußerten sich einige Gästen verärgert, da bei anderen Exkursionen das Preis-Leistungs-Verhältnis als sehr unausgewogen empfunden wurde.
Summa summarum, war es ein super Urlaub und die positiven Eindrücke überwiegen definitiv. Es mag Klagen auf hohem Niveau sein, jedoch waren das unsere (subjektiven) Eindrücke.
Nun dürfen wir wieder in unseren eigenen Betten schlafen und das echte Leben wird uns morgen wieder in Beschlag nehmen. Angesichts von weltpolitischer Situation, Coronavirus & Co überlegt man doch stark, nur schnell die schmutzige Wäsche gegen frische zu tauschen und sich gleich wieder auf den Weg zu machen...allerdings fällt einem dann ebenso schnell wieder ein, dass man ja nicht im Lotto gewonnen hat. ;-D
So long...wir hoffen, es hat Euch wieder Spaß gemacht über unserne Blog "mitzukommen" und bedanken uns bei allen Unterstützern (vor allem Susannes Eltern), ohne die wir die Reise nicht so hätten machen können.